Fest über die Grenze Sept. 2024

Hochbetrieb hat geherrscht beim bayerisch-böhmischen Sonntag an der Grenze in Eisenstein.

Bei Kaiserwetter konnte ein königlich-bayerischer Eisenbahner - alias Hartwig Löfflmann vom Naturpark - in schmucker Uniform schon früh die ersten Gäste begrüßen: Rund um den Grenzbahnhof hatte der Kulturverein Über d’ Grenz wieder zum traditionellen bayerisch-böhmischen Sonntag eingeladen; unterstützt wurde der Verein dieses Mal durch zahlreiche Organisationen. Das grenzenlose Fest lockte an diesem herrlichen Tag zahlreiche Besucher an. Über das große Gemeinschaftsprojekt freuten sich in ihren Begrüßungsreden auch Bürgermeister Michael Herzog aus Bayerisch Eisenstein, sein Amtskollege Filip Smola aus Železná Ruda und Ivan Falta vom Verein Über d’ Grenz. Gleich am Beginn der langen Flohmarktstraße, die sich bis weit auf die tschechische Seite hinzog, hatten sich am Vorplatz des Localbahnmuseums, das mit dem „Tag der Schiene“ ebenfalls beteiligt war, Naturpark und Nationalpark mit zahlreichen Stationen angesiedelt. Hier informierten sie über ihre Arbeit und begeisterten insbesondere auch die Kinder. An der Fledermausstation konnten sie sich informieren, basteln und an einem Quiz beteiligen, mancher Papa kaufte auch einen Fledermausnistkasten. An der Luchs-Station konnte man fühlen, wie unendlich weich sich das echte Fell eines Luchses anfühlt. Hier sorgte unter anderem der Wald-Verein für das leibliche Wohl. Am großen Rondell vor dem Bahnhof drehte sich derweilen schon das Spanferkel der Metzgerei Šnebergr, Kaffee und Kuchen gab es von der ABB Gruppe junger Gastschülerinnen. Hauptattraktion war natürlich die große Bühne. Den musikalischen Beginn machte „School-Gang“ von der Musikschule in Klatovy, die trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle einen beschwingten Auftakt gestalteten. Dann wurde es volkstümlich, als die bekannten Musikanten-und Kindergruppen Hořec und Hořeček auf die Bühne kamen. Sie begeisterten die Zuschauer mit Gesang und Tanz. Die böhmischen Musikanten hatten bayerische Verstärkung durch Emil Kronschnabl aus Zwiesel und Helmut Kurz aus Deggendorf, der neben einigen anderen Instrumenten auch einen böhmischen Dudelsack spielte. Die kleinen Sänger und Tänzer stellten unterschiedliche Handwerker dar, jeweils passend zu den Texten der Kinderlieder. Leiterin Bara Kučeravá lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen. Heuer konnte auch eine neue bayerische Gruppe gewonnen werden: Kinder und Jugendliche vom Heimat- und Trachtenverein „Foikastoana“ aus Lindberg tanzten und sangen sich mit bayerischen Tänzen und Liedern in die Herzen des Publikums. Mit der Schwejk-Band wurde es dann wieder schwungvoll, den Abschluss auf dieser Bühne machten die Freunde aus Bergreichenstein, die „Kůrovci“ (Borkenkäfer). Zwischendrin wurden die Preise für das Kinderquiz ausgelost, unter anderem Eintrittsgutscheine für die Naturpark-Welten. Beim Infostand des Kulturvereins gab es verschiedene Böhmerwaldbücher, die Partner Pošumaví und Úhlava informierten über ihre Aktionen und die Kleinen konnten versuchen, große und kleine Fische an die Angel zu bekommen. Am Bahnhof konnte man Fahrten mit einer Draisine unternehmen, was zum „Tag der Schiene“ auch die Bürgermeister nutzten. Auf der böhmischen Seite gab es auf der Bühne gleich einen modernen Beginn mit der Band „Pluto is a Planet“, die schon im Mai begeistert hatte, gefolgt von der Divoký Band. Auch hier war für Essen und Trinken gesorgt. Für den musikalischen Ausklang war in bewährter Weise Karel Pixa aus Jindřichův Hradec mit seiner Swing Band zuständig. So ging ein wunderbares Fest über die Grenze fröhlich zu Ende. Ein Dank ging an alle Mitwirkenden und Unterstützer, insbesondere an den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, den Kreis Pilsen und das Netzwerk der Vereine. Doris Thomas

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